Landrat Weiler konnte als Schirmherr gewonnen werden, als es darum ging, das 40-jährige Bestehen gebührend zu feiern. Verbunden wurde das Jubiläum mit dem Kreismusikfest für Spielmannszüge. Ein besonderer Höhepunkt war das Gemeinschaftsspiel von acht Spielmannszügen unter der Leitung des Kreismusikbeauftragten für Spielmannszüge Karl Horst Betzing. Man hatte sich auf den allseits bekannten Marsch „Military-Escort“ geeinigt. Insgesamt nahmen an dem Fest in der Hocheifelhalle 22 Vereine teil.
1991 war aus finanzieller Hinsicht für uns ein sehr schweres Jahr, fielen doch wegen des Golfkrieges alle Karnevalsveranstaltungen aus. Einen besonderen Auftritt gab es in diesem Jahr dennoch. Aus Adenau wurde das „Sonntagskonzert“ des ZDF gesendet. Die Zuschauer konnten ein verändertes Tambourcorps erleben, waren zur normalen Instrumentierung völlig untypische Töne hinzugekommen. Sie entstanden durch Schlagzeug, Keyboard, E Gitarre und E Bass. Tambourmajor Josef Hilberath hatte die Zeichen der Zeit erkannt und auf moderne Schlager gesetzt, die nun möglich waren. Die Noten mussten allerdings selbst geschrieben werden, weil es sie für eine solche Besetzung nicht gab. Der sich einstellende Erfolg mit dieser Musikrichtung sorgte bei den Aktiven für einen neuen Motivationsschub.
„1000 Jahre Adenau“ galt es 1992 zu feiern. Zum historischen Festzug präsentierte sich das Tambourcorps in Kostümen aus der Zeit der Französischen Revolution. Die Franzosen hatten Adenau 1984 besetzt. Ein besonderer Teilnehmer war der Chor der Stadt Seeon am Chiemsee. In diesem Jahr konnte das Problem Proberaum dauerhaft gelöst werden, die Verbandsgemeinde stellte uns einen Raum unter der neuen Turnhalle zur Verfügung. Vorher hatten wir verschiedene Räumlichkeiten in der alten Grundschule oder im Gymnasium nutzen können, wobei es immer wieder zu Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen kam. Neuem gegenüber sind wir sehr aufgeschlossen, deshalb nutzten wir schon damals die Möglichkeit einen Videofilm über unseren Verein zu drehen, der im „Offenen Kanal Adenau“ gesendet wurde. Beim Jahresausflug in die „Movie World“ in Bottrop wurde sogar ein Krimi mit vereinseigenen Hauptdarstellern erstellt.
Zwei Jahre später wurde auch Seeon 1000 Jahre alt. Das Tambourcorps reiste als offizielle Abordnung der Stadt Adenau mit Stadtbürgermeister Schiffarth zu den Feierlichkeiten. Neben der Teilnahme am Umzug gaben wir ein vielbeachtetes Konzert im Festzelt, nicht zuletzt wegen der für Bayern ungewöhnlichen Instru-mentierung und unserer neuzeitlichen Musikrichtung. Unser 45-jähriges Vereinsjubiläum 1995, fand nur in kleinem Rahmen in der Hocheifelhalle statt. Ein Umzug durch die Stadt stand nicht mehr auf dem Programm, weil die Zuschauerresonanz beim Festzug 1990 äußerst gering gewesen war. Dieser allgemeine Trend in unserer Region erschwert den Musikvereinen zunehmend das Überleben. Im Herbst dieses Jahres übergab Tambourmajor Josef Hilberath seinen Stab an Dieter Hilberath, der diese schwere Aufgabe mit Bravour meisterte.
1999 konnten wir unser Können wieder einmal außerhalb der regionalen Grenzen zeigen. Unser Jahresausflug führte uns nach Miltenberg (Bayern), wo wir die Gelegenheit nutzten und im Rahmen der 1000-Jahr-Feier ein Konzert auf dem historischen Marktplatz gaben. Nun hat der Verein es geschafft trotz zunehmend widriger Umstände 50 Jahre zu bestehen. Außer den musikalischen Aktivitäten standen und stehen auch andere gesellige Veranstaltungen auf dem Programm des Tambourcorps. In den Anfangsjahren stand besonders das Wald- und Wiesenfest bei den Mitgliedern hoch im Kurs. Wir wagten gelegentlich auch ein Fußballspiel gegen befreundete Vereine. Alljährlich fand natürlich eine Weihnachtsfeier statt. In den 80er Jahren beteiligten wir uns an der Stadtstaffel, einem mehr oder weniger ernsthaftem Wettstreit zwischen den Adenauer Vereinen. In den letzten Jahren wurde diese abgelöst durch eine Vereinsrallye. Für unsere jüngeren Mitglieder findet eine Jugendfreizeit in einer Schutzhütte in der näheren Umgebung statt, zu der sich abends auch die älteren Aktiven gesellen.